So findest du den richtigen Stil, das passende Studio und das ideale Equipment
Du hast schon so viel über Yoga gehört und jetzt willst du es selbst ausprobieren? Super! In diesem Beitrag erfährst du alles, was du als Yoga-AnfängerIn wissen musst. Wir erklären dir, worum es sich bei Yoga handelt, welche Benefits du dir von einer regelmäßigen Praxis erwarten kannst und was du unbedingt brauchst, um deinen individuellen Yogaweg zu starten.
1. Was ist Yoga?
„Beim Yoga verrenken sich Menschen auf dem Boden.“ Diese Vorstellung von Yoga ist weit verbreitet, aber umfasst nur einen geringen Teil dessen, was Yoga wirklich ausmacht. Man nehme z.B. eine philosophische Grundlage wie das Yogasutra von Patanjali: In 196 Leitsätzen wird darin erklärt, worum es sich bei Yoga handelt. Nur in insgesamt drei dieser Sätze findet sich jedoch das Wort „asana“, dem Sanskrit-Wort für Yoga-Haltung. Yoga ist also scheinbar weitaus mehr als eine körperliche Praxis.
Aber was ist Yoga dann?
Für das Wort „Yoga“ gibt es unterschiedliche Übersetzungen, z.B. „Einheit“, „Anjochen“ oder „Weg“. Schon vor Tausenden von Jahren suchten Menschen im alten Indien nach religiöser und spiritueller Erleuchtung - und zwar mit Yoga. Sie praktizierten eine Mischung aus körperlichen Übungen (Asanas), Meditation und Atemtechniken (Pranayama). Über die Jahrhunderte entstanden verschiedene Stilrichtungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten, doch gemein war allen die Suche nach tieferer Selbsterkenntnis und spiritueller Erleuchtung. Das ist das Ziel von Yoga.
2. Welche Vorteile hat Yoga?
Die wenigsten Praktizierenden beginnen heutzutage mit Yoga, weil sie nach Erleuchtung suchen. Eher streben sie danach, ihr mentales und körperliches Wohlbefinden im ganz normalen Alltag zu verbessern. Diese Vorteile kann Yoga mit sich bringen:
• bessere Beweglichkeit und körperliche Fitness
• Muskelaufbau
• Weniger Verspannungen und Schmerzen
• Bessere Körperhaltung
• Bessere Durchblutung und angeregter Lymphfluss
• Niedrigerer Blutdruck und damit gesenktes Herzinfarkt-Risiko
• Bessere Sauerstoffzufuhr
• Erhöhte Aufmerksamkeit und höheres Bewusstsein
• Mehr Gelassenheit, Ausgeglichenheit, Lebensfreude und das Erleben innerer Ruhe
• Verbesserter Schlaf
Du kannst aber auch aus einem anderen Grund mit Yoga beginnen. Die Motivation zur Yoga-Praxis ist so individuell wie die Yoga-Praxis selbst.
3. Ist Yoga für jeden geeignet?
Grundsätzlich: Ja. Es gibt kein „zu jung“ oder „zu alt“ für Yoga und auch kein „nicht fit genug“, „nicht flexibel genug“ oder „nicht stark genug“. Bringst du bestimmte körperliche Beschwerden mit, eignet sich aber mitunter ein gewisser Yogastil besser als ein anderer. Deswegen ist es wichtig, dass der Unterrichtende über deine etwaigen Probleme und körperlichen Einschränkungen Bescheid weiß. Auch kannst du vorab mit einem Arzt sprechen, um sicherzugehen, dass du deinem Körper mit deiner Yoga-Praxis etwas Gutes tust.
Wichtig ist jedoch, dass Yoga sich für DICH gut und richtig anfühlt: Höre auf dein eigenes Bauchgefühl und respektiere die Grenzen, welche dir dein Körper signalisiert. Fühlt sich zum Beispiel eine Dehnung zu stark an, dann nimm etwas Intensität aus der Übung heraus. Je sanfter du zu dir und deinem Körper bist, desto eher kannst du die Vorteile des Yoga genießen.
4. Welcher Yogastil und welche Asanas eignen sich am besten für AnfängerInnen?
Viele Yoga-Studios weisen in ihrem Kursplan direkt aus, welche Stunden und Stile für AnfängerInnen geeignet sind und wo man besser schon eine gewisse Erfahrung mitbringen sollte. Aber an sich kannst du hier einfach nach deinem Gefühl gehen: Wünschst du dir eine ruhige Praxis, die deinen Körper lockert und aufdehnt? Dann könnte Yin Yoga für dich geeignet sein. Willst du lieber etwas Dynamischeres, bei dem du gut ins Schwitzen kommst? Dann starte mit Vinyasa oder Ashtanga.
Je nach Yogastil wirst du andere Asanas kennenlernen, die alle für dich als AnfängerIn geeignet sind. Die meisten Yogastunden beginnen mit einem Sonnengruß: Dieser Flow ist perfekt, um AnfängerInnen, aber auch Fortgeschrittene, auf die jeweilige Übungssequenz vorzubereiten. Gängige Übungen für AnfängerInnen umfassen zum Beispiel den herabschauenden Hund, die Kobra oder das stehende Dreieck.
Für fortgeschrittene Asanas wie den Kopfstand oder die Krähe solltest du dir lieber ein paar Wochen oder Monate Zeit lassen.
5. Kann man sich Yoga auch selbst beibringen?
Egal ob mit Büchern oder anhand von Yoga-Videos auf YouTube: Viele SchülerInnen des Yoga beginnen ihre Praxis zunächst alleine zuhause auf ihrer Matte. Du wirst jedoch wahrscheinlich merken, dass du hier schnell an deine Grenzen stößt: Es fehlt das Feedback erfahrener LehrerInnen, die dir sagen können, ob du die Übungen korrekt ausführst. Wenn du Lust auf Yoga hast, dann solltest du also früher oder später einen Lehrer oder eine Lehrerin aufsuchen.
Wenn du jedoch erst einmal zuhause mit ein paar Videos ausprobieren willst, wie sich Yoga für dich anfühlt, kannst du das natürlich tun.
6. Wie finde ich die richtigen LehrerInnen?
In jeder Großstadt findest du dutzende Yoga-Angebote, vielleicht sogar hunderte. „Wie soll man da das richtige finden?“, fragst du dich. Auch hier gilt: Folge deinem Bauchgefühl und probiere zunächst ein paar unterschiedliche Stile und LehrerInnen aus.
Via Google kannst du sehen, welche Yogastudios und LehrerInnen in deiner Nähe sind. Schaue dir die Webseiten und eventuell auch deren Social Media-Profile an: Hast du beim Durchscrollen ein gutes Bauchgefühl? Dann kannst du in der Regel direkt eine kostenlose oder vergünstigte Probestunde buchen. Probestunden sind die beste Gelegenheit, um herauszufinden, ob du und dein Wunschstudio zusammenpassen.
Sobald du ein Studio und eine Lehrerin oder einen Lehrer gefunden hast, bei dem dein Bauchgefühl „ja“ sagt, bist du an der richtigen Adresse. Jetzt kann deine Praxis so richtig beginnen!
7. Was erwartet mich in meiner ersten Yogastunde?
Sprich vorab mit der unterrichtenden Person und sag ihr, dass du noch ganz am Anfang deiner Yoga-Praxis stehst. Er oder sie wird dir dann erklären, was in der Stunde genau auf dich zukommt. Je nach Yogastil kann der Yogaunterricht nämlich ganz anders aufgebaut sein.
Meistens beginnt die Stunde jedoch mit einer Achtsamkeitsübung, darauf folgt ein einfacher Flow zum Aufwärmen, z.B. der Sonnengruß. Danach praktizierst du unter Anleitung verschiedene Asanas. Zum Schluss folgt meist eine entspannende Abschluss-Sequenz, die dich schließlich in die Endentspannung führt, bei der du auf dem Rücken liegend die Augen schließt und nachspürst.
In manchen Kursen werden außerdem gemeinsam Mantren gesungen sowie Atemübungen und Meditationen angeleitet.
8. Welche Yogastunden sind besser: im Studio oder online?
Sofern du gerade vor der Entscheidung stehst, ob du online oder im Studio praktizieren möchtest, würden wir dir zunächst zum Studio raten. Denn nur vor Ort können die YogalehrerInnen auf dich eingehen und zum Beispiel Haltungskorrekturen vornehmen oder dich bei Problemen unterstützen.
Online-Klassen haben dagegen den Vorteil, dass du bequem von zuhause aus mitmachen kannst. Gerade, falls du in einer kleineren Stadt wohnst und kein großes Angebot an Yoga vorfindest, sind Online-Stunden eine gute Alternative. Und natürlich sparst du durch Online-Yoga Zeit und Aufwand, denn du brauchst nirgendwo hinzufahren und kannst sogar im Schlafanzug praktizieren, wenn dir danach ist. Der Nachteil: Selbst bei Live-Klassen können YogalehrerInnen nicht so auf deine Bedürfnisse eingehen, wie es face-to-face möglich wäre.
Wenn du schon einige Klassen absolviert hast, bereits mit den ersten Asanas vertraut bist und weißt, worauf du bei der Ausrichtung achten musst, sind Online-Klassen aber eine gute Alternative zum Yogastudio.
9. Ist Personal Yoga Training etwas für mich?
Neben dem Besuch von Yogastunden vor Ort oder der Teilnahme am Unterricht online kannst du natürlich auch ein Personal Yoga Training buchen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Du bist zeitlich flexibler und erfährst eine individuell auf dich zugeschnittene Betreuung. PrivatlehrerInnen können viel gezielter auf deine Anforderungen und Bedürfnisse eingehen als YogalehrerInnen, die sich um 20 Schüler gleichzeitig kümmern müssen. So kannst du viel schneller positive Veränderungen spüren, potenzielle Verletzungen besser vermeiden und gezielt auf eventuell vorhandene Schmerzpunkte eingehen. Außerdem können PrivatlehrerInnen deine individuelle Tagesform berücksichtigen und Fragen beantworten, die du in einer größeren Yogaklasse vielleicht nicht stellen würdest.
Ein Nachteil des Personal Yoga Trainings: Dir fehlt die Energie der Gruppe. Diese kann dich gerade am Anfang sehr dabei unterstützen, in deinen eigenen Flow zu kommen und dir eine angenehme Yoga-Praxis aufzubauen.
10. Wann und wie häufig sollte ich praktizieren?
Natürlich ist beim Yoga eine gewisse Regelmäßigkeit notwendig, wenn du bestimmte Ziele erreichen möchtest. Du kannst dir die Frage aber auch andersherum stellen: Wie oft willst du Yoga praktizieren? Wenn dir danach ist, kannst du deine Matte täglich ausrollen und zum Beispiel dynamische mit ruhigen Yogastilen abwechseln.
Wenn du berufstätig bist, spielt natürlich auch die Zeitfrage eine Rolle. Wie häufig kannst du es einrichten, ins Yogastudio zu fahren oder nach der Arbeit noch zu Hause zu praktizieren? Ein bis zwei Mal die Woche solltest du auf jeden Fall einplanen, um eine positive Wirkung zu erzielen. Und sobald diese einsetzt, wirst du dir die Zeit für dein Yoga ganz selbstverständlich nehmen wollen.
Du hast noch weitere Fragen rund um Yoga oder willst dich noch weiter inspirieren lassen? Schaue dich in unserem Ratgeber um. Hier findest du alles Wissenswerte rund um unsere Produkte, Impulse für die Yoga-Praxis und jede Menge Inspiration für deinen achtsamen Lebensstil. Wir wünschen dir eine erfüllende Yoga-Praxis!
11. Welche Grundausstattung brauche ich?
Zu den absoluten Must-Haves gehören natürlich bequeme Kleidung und eine zum Yogastil passende Yogamatte.
Deine Yogakleidung
Am besten besitzt du mindestens zwei verschiedene Yoga-Outfits:
• ein Outfit mit langer, weiter Hose und bequemem Langarmshirt für eine ruhigere Praxis (z.B. Yin Yoga)
• ein Outfit mit Leggings und anliegendem Tank Top für dynamischere Flows (z.B. Vinyasa)
Deine Yogamatte
Bei der Wahl der Yogamatte kommt es sehr darauf an, für welchen Yogastil du dich entscheidest.
• Bist du dir noch unsicher, solltest du zu einem Allrounder greifen. Hier eignet sich zum Beispiel die Yogamatte Ozen4 von Ocean to Ocean.
• Dynamischere Flows wie beim Ashtanga, Vinyasa oder Jivamukti meisterst du am besten mit einer etwas dünneren und rutschfesten Matte. Sie sorgen für einen festen Grip, selbst wenn die Praxis schweißtreibend ist. Greife hier zum Beispiel zur B MAT Everyday.
• Für ruhigere Yin-Einheiten oder für Sequenzen, bei denen viele Übungen liegend oder kniend ausgeführt werden, eignet sich eine Matte mit guter Dämpfung, zum Beispiel die Öko-Tex-zertifizierte Schurwollmatte von Ocean to Ocean.
• Falls du gerne auf Reisen bist, macht natürlich auch eine Reisematte Sinn. Im Gegensatz zu normalen Yogamatten ist sie leichter und lässt sich zusammenfalten, zum Beispiel die Voyager von Jade. So passt sie perfekt in dein Reisegepäck.
Dein Yogazubehör
Je nach Yoga-Richtung machen weitere Hilfsmittel Sinn:
• Yogablöcke sind ideal für AnfängerInnen, denn sie ermöglichen es dir, Übungen auszuführen, für die du sonst eine höhere Flexibilität brauchen würdest. Durch sie wird deine Praxis sanfter und ausgeglichener.
• Auch ein Yogagurt wird dir bei vielen Asanas weiterhelfen: Du kannst ihn für verschiedene Dehnübungen nutzen und dich so zum Beispiel langsam an tiefere Vorwärtsbeugen herantasten.
• Für Yoga-AnfängerInnen ist es oft unkomfortabel, lange dazusitzen (um zu meditieren oder für Atemübungen). Dann ist ein Meditationskissen ideal.
• Gerade beim Yin-Yoga, wo Dehnungen lange gehalten werden, sind Bolster unersetzlich: Sie sorgen für eine angenehmere und gesündere Haltung.